Durch den Terroranschlag vom 11. September 2001 wurde dem Risiko bioterroristischer Attacken auf die Lebensmittelkette neue Aufmerksamkeit zuteil. Die USA verabschiedeten als Reaktion den “Bioterrorism Act” (BTA), der neue Importregelungen formuliert, die als nicht-tarifäre Maßnahmen (NTBs) bezeichnet werden können. Der vorliegende Artikel analysiert diese NTBs hinsichtlich ihrer Konformität mit WTO-Regeln und ihrer Handelseffekte: Hierbei zeigen sich grundsätzliche Probleme für die Beurteilung bioterroristischer Risiken als neue und bislang unbekannte Bedrohung für die explizite WTO-Regeln fehlen. Weiterhin wird die große Flexibilität deutlich, die die WTO im Bereich von Prozessstandards, zu denen die BTA-Regelungen zählen, gewährt. Hieraus resultiert ein größerer nationaler Spielraum der Politikgestaltung bei Prozessstandards im Vergleich zu Produktstandards (z.B. Grenzwerte für Rückstände). Die empirische Analyse der Handelsströme verdeutlicht unterschiedliche Kosten der Anpassung an die neuen BTA-Regeln in einzelnen Ländern. Diese Unterschiede können begründet sein durch national unterschiedliche Lernkosten. Die Analyse zeigt auf, dass leicht verderbliche Produkte und Länder mit geringen Importmengen am stärksten betroffen sind.