In den letzten Jahrzehnten ist die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU zunehmend durch die WTO-Verhandlungen beeinflusst worden. Mit Hilfe der MacSharry-Reform und der Mid-Term-Review (MTR)-Reform der GAP wurde beispielsweise die Konformität zwischen der EU-Agrarpolitik und den Liberalisierungsanforderungen auf internationaler Ebene deutlich verbessert. Zurzeit stehen Elemente der GAP erneut auf dem Prüfstand. Im Rahmen des Health Check wird diskutiert, wie die EU-Direktzahlungen vor dem Hintergrund geänderter internationaler und nationaler Rahmenbedingungen angepasst werden können. Der vorliegende Beitrag verwendet das Global Trade Analysis Project (GTAP)-Modell, um die globalen und nationalen Auswirkungen der Implementierung der WTO-Verhandlungen und die Anpassung der EU-Direktzahlungen zu quantifizieren. Mit Hilfe von zwei Politikszenarien und einer Dekomposition werden dabei die Effekte der einzelnen Politikmaßnahmen sowie der Ausnahmereglung für sensible Produkte bestimmt und zueinander in Beziehung gesetzt. Hierbei zeigt sich, dass die Kürzung der Agrarzölle auf allen Ebenen eine erhebliche Relevanz besitzt. Im Gegensatz dazu ist die Anpassung der EU-Direktzahlungen im Verhältnis zu den anderen Politikmaßnahmen nur für die EU von größerer Bedeutung ist.