Die Uruguay-Runde hat zu völlig neuen Regeln im internationalen Agrarhandel, aber noch nicht zu deutlicher Liberalisierung geführt. Die neue Runde der WTO-Agrarverhandlungen soll in dieser Hinsicht weiterführen. Die Verhandlungspositionen der beteiligten Länder liegen noch weit voneinander entfernt. Bemerkenswert ist aber, dass kein Land für eine grundlegende Revision der WTO-Regeln plädiert oder weitere Reduktionen ablehnt. Für die EU ist bisher die Einhaltung der neuen Regeln noch nicht besonders schwer gewesen, obwohl im Bereich der Exportsubventionen die Grenzen schon erreicht wurden. In der neuen Verhandlungsrunde wird vor allem bei Exportsubventionen erheblicher Druck auf die EU ausgeübt werden, denn die EU zahlt gegenwärtig etwa 88 % aller weltweiten Exportsubventionen bei Agrarprodukten. Es wird deshalb für die EU immer wichtiger, Agrarprodukte auch ohne Exportsubventionen an den Weltmärkten verkaufen zu können. Die Agenda 2000 hat die EU in dieser Hinsicht bei Getreide ein gutes Stück vorangebracht. Bei anderen Produkten besteht allerdings weiterer Reformbedarf.