Dieser Artikel beschäftigt sich mit möglichen Auswirkungen einer Liberalisierung der Pflanzrechte im Weinbausektor für die Anbaugebiete in Rheinland-Pfalz. Die Folgen einer Abschaffung der seit 2008 durch die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union vorgeschriebenen Beschränkungen für die Anlage neuer Rebflächen auf die Struktur des Weinsektors und die produzierte Menge an Weinmost wird kontrovers diskutiert. Zur Simulation der möglichen Auswirkungen wurde ein partielles Gleichge-wichtsmodell verwendet sowie Projektionen mit Markovkette durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Auswirkungen einer Liberalisierung der Pflanzrechte in Rheinland-Pfalz wesentlich von den Preisannahmen für den Weinmost abhängen. Relativ hohe Marktpreise für Weinmost führen zu einer Zunahme der produzierten Menge sowohl an Wein¬most zur Erzeugung von Qualitätswein als auch von Schaumwein und der Anzahl an kosteneffizienter wirtschaftenden Weinbaubetrieben in der Region. Unter der Annahme niedriger Preise ergeben sich nur sehr geringfügige Änderungen.