In diesem Beitrag wird das Potenzial für die Erzeugung von Bioenergieträgern der Landwirtschaft der Europäischen Union quantifiziert. Dabei werden Potenziale aus stillgelegten Flächen und Flächenumwidmungen zu anderen Zwecken berücksichtigt. Weiterhin wird von der vereinfachenden hypothetischen Annahme ausgegangen, dass einerseits bei subventionierten Überschussprodukten der über die Nahrungsmittelselbstversorgung des Landes hinausgehende Teil als technisches Potenzial für Erzeugung von Energiepflanzen genutzt werden könnte und andererseits in Defizitsituationen bei typischen Agrarprodukten der EU wie beispielsweise Getreide, Raps, Sonnenblumen der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln Vorrang eingeräumt würde. Auf dieser Basis werden die Veränderungen im Nahrungsmittelverbrauch sowie die Ertrags- und Leistungssteigerungen in der Agrarproduktion bilanziert. Die Ergebnisse der Potenzialabschätzung führen für Deutschland bis zum Jahr 2020 zu Flächenpotenzialen für Bioenergieträger von bis zu 7 Mio. ha der verfügbaren landwirtschaftlich genutzten Fläche und für die EU-27 je nach Politikszenario zwischen 19 und 51 Mio. ha.