Determinanten der Zeitverwendung für Ernährung in Deutschland: eine ökonometrische Analyse mit Zeitbudgetdaten

Anke Möser

Published: 08.04.2009  〉 Jahrgang 58 (2009), Heft 3  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Zeitbudgetdaten beschreiben, wie viel Zeit einzelne Personen in die unterschiedlichen Tätigkeiten im Tagesablauf investieren. Der Beitrag zeigt am Beispiel der beiden deutschen Zeitbudgeterhebungen 1991/92 und 2001/02 des Statistischen Bundesamtes auf, wie Zeitbudgetdaten für ernährungsrelevante Fragestellungen innovativ genutzt werden können. Im Zeitablauf ist die Zeitverwendung von Müttern für die Zubereitung von Mahlzeiten im Familienhaushalten gesunken. Tobit-Schätzungen weisen darauf hin, dass neben persönlichen Merkmalen und haushaltsspezifischen Charakteristika insbesondere die intrafamiliäre Ressourcenallokation von Zeit den Zeitaufwand bestimmt, der für die Eigenerstellung von Mahlzeiten zu Hause aufgewendet wird. Väter beteiligen sich umso stärker, je geringer ihr Umfang der Erwerbstätigkeit ist und je höher der zeitliche Umfang der Berufstätigkeit ihrer Partnerinnen ausfällt. Der unterschiedliche Grad, zu dem sich Mütter und Väter an der Ernährungsversorgung beteiligen, wird als Anlass genommen, die Dekomposition der Tobit-Koeffizienten nach MCDONALD/MOFFITT durchzuführen. Obwohl Zeitbudgetdaten keinerlei Hinweise auf die Qualität der realisierten Ernährungsversorgung in Familienhaushalten darbieten, verdeutlichen die Ergebnisse, dass eine institutionell organisierte Vermittlung von Wissensbeständen um eine gesunde Ernährung in Kindergarten und Schule zunehmend wichtiger wird.

CONTACT AUTHOR
DR. ANKE MÖSER
Zentrum für internationale Entwicklungs- und Umweltforschung (ZEU)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Senckenbergstr. 3, 35390 Gießen
Tel.:06 41-99 12 706, Fax: 06 41-99 12719
E-Mail: anke.moeser@zeu.uni-giessen.de
Download Cover
DOWNLOAD THIS ARTICLE HERE

RELATED ARTICLES