Chinas Ernährung und die Welt China hat in den letzten Jahrzehnten große Fortschritte in Bezug auf eine Verbesserung seiner Ernährungslage gemacht. Der nationale Durchschnitt des Nahrungsmittelverbrauchs liegt jetzt bei gerechneten 2 830 Kcal/Person/Tag. China zählt somit zu den bestversorgten Entwicklungsländern und erreicht beinahe das Niveau einiger Hocheinkommensländer. Die strukturelle Änderung in der Ernährungsweise Chinas hin zu mehr tierischen Nahrungsmitteln ist nun seit einiger Zeit in vollem Gange und wird durch ein schnelles Wachstum im Futtergetreideverbrauch begleitet. Mitte der 90er Jahre wurde China, wenn auch nur zeitweise, ein beträchtlicher Nettogetreideimporteur zu einer Zeit, in der die Weltmärkte von Unsicherheiten und hohen Preisen gekennzeichnet waren. Ängste, dass China ein sehr großer Nettoimporteur werden würde und somit zu weltweiten Knappheiten und weiter steigenden Preisen beitragen würde, wurden ausgesprochen. Wir vertreten den Standpunkt, dass solche Ängste unbegründet sind, weil (a) China in Kürze die Phase des raschen Wachstums in der Nahrungsmittelnachfrage durchlaufen haben wird, da das erreichte Verbrauchsniveau bereits hoch ist und mit einer drastischen Verlangsamung des Bevölkerungswachstums zu rechnen ist, und weil (b) Daten der Landwirtschaftsschätzung von 1997 vermuten lassen, dass China signifikant mehr landwirtschaftliche Fläche hat, als die offiziellen Daten zeigen und somit über ein größeres Steigerungspotential in der inländischen Produktion verfügt. Wir stellen Schätzungen aus der laufenden Arbeit der jüngsten FAO Langzeitschätzung bis zum Jahr 2030 dar (World Agriculture: Towards 2015 and 2030). Wir stellen ebenso vorbereitende Schätzungen des möglichen Einflusses auf den Getreidehandel in den nächsten fünf Jahren bei einem Beitritt Chinas zur WTO dar.