Agrartechnologie zur Bekämpfung von
Mikronährstoffmangel?
Ein gesundheitsökonomischer Bewertungsansatz

Roukayatou Zimmermann, Alexander Stein, Matin Qaim

Published: 02.02.2004  〉 Jahrgang 53 (2004), Heft 2 (von 8)  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Mikronährstoffmangel stellt in vielen Entwicklungsländern ein schwerwiegendes Ernährungsproblem dar. Agrartechnologien werden zunehmend als interessante Ergänzung zu herkömmlichen Maßnahmen der Bekämpfung diskutiert. Grundnahrungsmittel, die durch züchterische Eingriffe essentielle Vitamine und Spurenelemente enthalten, könnten insbesondere den Armen zugute kommen. Die wirtschaftlichen Effekte sind jedoch noch weitgehend unklar. Da traditionelle Methoden der Technologiebewertung ungeeignet für die Erfassung der speziellen Wirkungszusammenhänge sind, schlagen wir einen gesundheitsökonomischen Ansatz vor. Mikronährstoffmangel wird hierbei als Phänomen verstanden, welches durch Krankheit und vorzeitige Todesfälle gesundheitliche Kosten verursacht. Details der Methode werden in einer ex ante Fallstudie zu Goldenem Reis auf den Philippinen diskutiert. Die Technologie verspricht den Vitamin-A-Mangel der lokalen Bevölkerung zu reduzieren. Obwohl sie das Problem nicht vollständig beseitigen wird, ist der erwartete Nutzen beträchtlich. Je nach Annahmen ergeben sich soziale Renditen auf Forschungsinvestitionen von 66 % bis 133 %. Dies bestätigt, dass mikronährstoffreiche Grundnahrungsmittel eine effiziente Möglichkeit darstellen können, Mangelerscheinungen unter den Armen zu verringern. Aufgrund von Unsicherheit hin-sichtlich einiger Parameter sollten die numerischen Ergebnisse allerdings als vorläufig interpretiert werden.

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DR. MATIN QAIM
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