Die Auswirkung der Agrarpolitik auf die Ernährungssicherung: Ein Agrarsektor-Modellansatz für Benin
Ein rekursives landwirtschaftliches Sektormodell wird verwendet, um den Einfluss von Strukturanpassungsprogrammen (SAP) auf die Nahrungsmittelsicherheit in Benin zu analysieren. Die relevanten Indikatoren für Nahrungsmittelsicherheit, die im Modell berücksichtigt werden, sind die Nahrungsmittelproduktion und ihr Einfluss auf das Einkommen, sowie Änderungen in der Nahrungsmittelzusammensetzung in ländlichen Gebieten und im Kalorienverbrauch von Stadtbewohnern. Obwohl die SAPs das Nominaleinkommen nahezu aller Gruppen von Landwirten (insbesondere der Baumwollproduzenten und speziell derjenigen, die mit Zugtieren arbeiten) erhöht hat, wird deutlich, dass die sozialen Kosten in Form städtischer Wohlfahrtsrückgänge hoch waren, vornehmlich für niedrige und mittlere Einkommensgruppen. Simulierte Nahrungsmittelpreise sind höher mit Reformen als ohne, was zu einem Rückgang des städtischen Kalorienverbrauchs geführt hat, vor allem für Haushalte mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. Die hohe Verletzbarkeit armer Verbraucher wird somit deutlich: Da ihr Verbrauch sehr nahe an den Minimalanforderungen liegt, gefährdet jeder Schock in Form von höheren Nahrungsmittelpreisen ihre Ernährungssicherheit. Um die negativen Auswirkungen von SAP auf arme städtische Verbraucher zu mindern, werden Maßnahmen, wie die Förderung von öffentlichen Beschäftigungsprogrammen in städtischen Gebieten und die Entwicklung des Privatsektors, empfohlen.