ZusammenfassungLiberalisierungsstudien berücksichtigen die externen Nutzen und Kosten der Landwirtschaft in der Regel nicht. Empirische Studien zur Bewertung von Externalitäten sollten in die quantitative Modellierung einbezogen werden. MULTSIM ist ein nationales Angebotsmodell des Agrarsektors. Neben dem Warenoutput umfasst das Modell auch die aus der Landschaftserhaltung resultierenden externen Nutzen sowie die externen Umweltkosten der Landwirtschaft. Es werden Internalisierungsszenarien definiert, die zeigen, dass der Abbau von Produktsubventionen und die Einführung von Flächensubventionen und Vorleistungssteuern die Wettbewerbsfähigkeit der verschiedenen Betriebstypen ganz unterschiedlich beeinflussen. Es wird auch deutlich, dass bei einem umfassenden Politikansatz für eine multifunktionale Landwirtschaft auch Rückkoppelungen durch die Marktmechanismen zu berücksichtigen sind. Die Internalisierung von Externalitäten kann zu einem starken Produktionsrückgang führen. Dies lässt Produktpreissteigerungen erwarten, die die Produktionseffekte abschwächen würden. Damit wird deutlich, dass MULTSIM als ein Bindeglied zu mikroökonomisch basierten Multi-Markt-Modellen und Agrarhandelsmodellen zu sehen ist. Eine weitere methodische Entwicklungsoption ist die verbesserte Berücksichtigung von Mehrfachzielsetzungen in der Politik.