Bedeutung von Biotechnologie für die Welternährung
Die Biotechnologie allein ist nicht das Allheilmittel für die Welternährungsproblematik. Insbesondere die Methoden der Gentechnik bieten jedoch große Potentiale, die pflanzliche Züchtung noch effizienter zu gestalten und damit die globale Nahrungsmittelproduktion in nachhaltiger Weise zu steigern. Zwei Fallstudien aus Kenia und Mexiko zeigen, dass gentechnisch veränderte Pflanzen auch sehr geeignet für landwirtschaftliche Produzenten und Konsumenten in Entwicklungsländern sind. Da die gesamte Technologie im Saatgut integriert werden kann, passt sie gut in die traditionellen Betriebssysteme ressourcenschwacher Kleinbauern. Abgesehen von einigen innovativen Technologietransferprojekten wird die Anwendung moderner Biotechnologie bisher allerdings von den Industrieländern dominiert. Mangelnde eigene Forschungs- und Regulierungskapazitäten, zusammen mit der zunehmenden Privatisierung der internationalen Agrarforschung und der Stärkung geistiger Eigentumsrechte, erschweren für Entwicklungsländer den Zugang zur Biotechnologie. Institutionelle Strukturen auf nationaler und internationaler Ebene müssen angepasst werden, um die großen Potentiale der Biotechnologie zugunsten armer Bevölkerungsgruppen zu verwirklichen.