Perspektiven der landwirtschaftlichen Betriebslehre

MANFRED KÖHNE

Published: 28.05.2001  〉 Heft 4 (von 8) 2001  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Traditionelle Objekte der landwirtschaftlichen Betriebsforschung und -lehre sind landwirtschaftliche Betriebe sowie die damit verbundenen Haushalte. Im Zeitablauf sind neue Objekte hinzugekommen, so die verschiedenen Formen der horizontalen und vertikalen Zusammenarbeit, landwirtschaftsnahe Handels- und Verarbeitungsunternehmen, teils auch Zulieferunternehmen und schließlich auch die Dienstleistungsunternehmen im Umfeld der Landwirtschaft. Entsprechend breit ist auch die Liste der Adressaten: Die einschlägig arbeitenden Wissenschaftler, die Studierenden, die praktischen Landwirte und deren Berater, die landwirtschaftlichen Sachverständigen, zunehmend auch die in landwirtschaftsnahen Unternehmen des Agribusiness Tätigen, die der Landwirtschaft gewidmeten Verbände und Verwaltungen, teils auch die Rechtsprechung, die Agrarpolitiker und schließlich verschiedentlich auch die Öffentlichkeit. Die Themen der landwirtschaftlichen Betriebsforschung und -lehre sind sehr vielfältig. Wichtige traditionelle Themen mit immer wieder neuen Akzentsetzungen sind die Beschreibung von Betriebs- und Unternehmensformen, Unternehmensanalysen, Unternehmensplanungen, Taxation, Standortforschung, die Nutzung elektronischer Medien, die Analyse neuer Technologien bis hin zu Technikfolgenabschätzungen und schließlich die einzelbetriebliche Analyse agrarpolitischer Maßnahmen. Als neuere Themen sind vor allem die folgenden herauszustellen: Betriebswirtschaftliche Untersuchungen zum ökologischen Landbau, betriebswirtschaftliche Fragen in Verbindung mit biotechnischen/gentechnischen Maßnahmen, betriebswirtschaftliches Controlling, die betriebliche Beschaffungs-/Absatzpolitik, Unternehmensverbindungen, die Analyse der internationalen Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Unternehmen wie auch landwirtschaftsnahe Unternehmen des Agribusiness, betriebswirtschaftliche Umweltökonomie und betriebswirtschaftliche Untersuchungen zu agrarischen Institutionen. In organisatorischer Hinsicht sollte die landwirtschaftliche Betriebslehre weiterhin in landwirtschaftliche Fakultäten integriert bleiben und nicht als Teildisziplin der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre in wirtschaftswissenschaftliche Fakultäten eingegliedert werden. Angesichts der Breite des zu bearbeitenden Stoffes sollte das Fach in der jeweiligen Fakultät mit zwei Professuren vertreten sein. Dabei sollte an jedem Hochschulort ein bestimmtes Grundprogramm absolviert werden, darüber hinaus sollten jedoch unterschiedliche Schwerpunktsetzungen auf Spezialgebiete erfolgen, wie es gegenwärtig der Fall ist.

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Prof. Dr. MANFRED KÖHNE, Institut für Agrarökonmie der Georg-August-Universität Göttingen, Platz der Göttinger Sieben 5, D-37073 Göttingen
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