Seit Januar 1996 bilden die Türkei und die EU eine Zollunion, von der die meisten Agrarprodukte ausgenommen sind. In diesem Beitrag werden die Auswirkungen einer Einbeziehung von Agrarprodukten in die Zollunion sowie alternativer Optionen für die Agrarhandelspolitik der Türkei auf den türkischen Agrarsektor untersucht. Hiezu wird ein komparativ-statisches, partielles Gleichgewichtsmodell des türkischen Agrarsektors entwickelt. Eine vollständige Liberalisierung der türkischen Agrarmärkte würde im Vergleich zum Status quo für die Türkei zu erheblichen komparativ-statischen Wohlfahrtsgewinnen von 670 Mill. Euro führen. Das Zollunionsszenario unterscheidet sich in seinen Auswirkungen im Jahr 2006 nur für wenige Produkte deutlich von der vollständigen Liberalisierung.