Zur Bedeutung von EU-Direktzahlungen für landwirtschaftliche Unternehmen in Ungarn

LUDGER HINNERS-TOBRÄGEL, KRISZTIÁN KESZTHELYI

Published: 05.11.2002  〉 Jahrgang 51 (2002), Heft 8 (von 8)  〉 Resort: Article 
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ABSTRACT

Bei den Beitrittsverhandlungen wird die Ausgestaltung der Direktzahlungen kontrovers diskutiert. Plädiert die EU für reduzierte Zahlungen, so fordern die Beitrittsländer eine Gleichbehandlung mit den bisherigen EU-Ländern.Im vorliegenden Beitrag wird mittels einzelbetrieblicher Modellrechnungen gezeigt, wie sich verschiedene Politikvarianten (von Nicht-EU-Beitritt bis zu Direktzahlungen in voller Höhe) auf das Produktionsprogramm und die Wirtschaftlichkeit ungarischer landwirtschaftlicher Unternehmen auswirken. Für das Jahr 2004 wird für die Mehrzahl der Produkte ein Preisanstieg im Vergleich zum Referenzjahr 2001 erwartet. Ein EU-Beitritt verbesserte die Erzeugerpreise noch weiter. Direktzahlungen würden zu einer weiteren Steigerung des wirtschaftlichen Ergebnisses führen. Besonders profitiert die Pflanzenproduktion (durch die Preissteigerung bei Körnermais), während die Tierproduktion durch die steigenden Opportunitätskosten für Ackerfutterflächen und zunehmende Lohnkosten belastet wird.Die vorgelegten Zahlen sind betriebswirtschaftliche Ergebnisse von 14 typischen Modellbetrieben, die aus dem ungarischen Testbetriebsnetz ausgewählt wurden, aber nur bedingt repräsentativ sind. Sie zeigen in Übereinstimmung mit anderen, sektoralen Studien, dass erstens ein Großteil der Landwirtschaft in Ungarn (bezogen auf den Flächenanteil oder den Anteil am Standard-Deckungsbeitrag) durch einen EU-Beitritt ohne Direktzahlungen keinen wirtschaftlichen Schaden erleiden und dass zweitens Direktzahlungen die Gewinne ungarischer Betriebe stark steigen lassen würden.

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LUDGER HINNERS-TOBRÄGEL Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa, Halle und KRISZTIÁN KESZTHELYI Institut für Agrar- und Regionale Ökonomie, Szent István Universität, Gödöllö, Ungarn
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