Wirtschaftliche Situation und Entwicklungsperspektiven landwirtschaftlicher Betriebe in Polen

MARTIN PETRICK, GRZEGORZ SPYCHALSKI, MICHAL SWITLYK, EWA TYRAN

Published: 30.04.2002  〉 Heft 4 (von 8) 2002  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Eine Analyse von Befragungsergebnissen aus ausgewählten polnischen Woiwodschaften und ein Vergleich mit deutschen BetriebenDer Beitrag stellt die Ergebnisse einer Analyse von einzelbetrieblichen Kennzahlen vor, die im Rahmen einer Befragung von 464 polnischen Landwirten im Jahre 2000 erhoben wurden. Die Analyse stützt sich auf den Vergleich von landwirtschaftlichen Betrieben in drei polnischen Woiwodschaften und zwei deutschen Bundesländern. Die Ergebnisse zeigen, dass die polnischen Betriebe deutlich geringere Gewinne erzielen als ihre deutschen Vergleichspartner. Der Unterschied im Einkommensniveau zwischen Beschäftigten in der Landwirtschaft ist wesentlich höher als der zwischen durchschnittlichen Arbeitnehmern in beiden Ländern. Das Einkommensniveau innerhalb des polnischen Agrarsektors liegt im Nordwesten höher als im Südosten des Landes. Die Analyse legt nahe, dass die geringere Rentabilität der Betriebe in Polen auf zwei Ursachen zurückgeht. Zum einen beziehen Unternehmen in den deutschen Regionen wesentlich höhere Subventionsbeträge. Zum anderen weisen polnische Betriebe deutliche Strukturdefizite als Konsequenz eines ungünstigen Verhältnisses zwischen Arbeitskraftbesatz und Nutzfläche auf. Darüber hinaus sind sie weniger produktiv und weniger spezialisiert als die untersuchten deutschen Betriebe. Polnische Landwirte zeigen eine allgemein konservative Haltung, sie ziehen eine Fortsetzung der Tätigkeit als Landwirt einer außerlandwirtschaftlichen Beschäftigung vor. Dennoch werden vor allem in den südlichen Regionen landwirtschaftliche Einkommen weithin durch nichtlandwirtschaftliche Einkommensquellen ergänzt.Wir ziehen als allgemeine Schlussfolgerung, dass sich die polnischen Betriebe inmitten eines regionalen, wirtschaftlichen und sozialen Ausdifferenzierungsprozesses befinden, der in erster Linie durch die großen Unterschiede im Einkommensniveau zwischen ländlichen und städtischen Bevölkerungsgruppen verursacht wird. Allerdings wird dieser Prozess durch effektive institutionelle Hindernisse, besonders im Hinblick auf den ländlichen Arbeitsmarkt, stark verlangsamt oder sogar zum Stehen gebracht. Diesen Hindernissen sollte durch künftige Politikmaßnahmen angemessen begegnet werden, um weitere soziale Verwerfungen im Laufe des polnischen EU-Beitritts zu vermeiden.

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Dipl.-Ing. agr. MARTIN PETRICK, Institute of Agricultural Development in Central and Eastern Europe (IAMO), Theodor-Lieser-Straße 2, D-06120 Halle (Saale), Phone: (0345/) 29 28 127, Fax: (0345/) 29 28 199 (E-Mail: petrick@iamo.uni-halle.de); Dr. habil. GRZEGORZ SPYCHALSKI, Agricultural University of Szczecin, Department of Economics, Ul. Zolnierska 47, PL-70-466 Szczecin, Phone: (091/) 487 69 49 (E-Mail: gspychalski@ns1.ekon1.ar.szczecin.pl); Prof. Dr. habil. MICHAL SWITLYK, Agricultural University of Szczecin, Chair of Farm Management, Ul. Monte Cassino 16, PL-70-466 Szczecin, Phone: (091/) 42 31 012, Fax: (091/) 422 46 52 (E-Mail: mswitlyk@tarski.erl.ar.szczecin.pl); Dr. EWA TYRAN, Agricultural University of Cracow, Department of Agrobusiness, Al. Mickiewicza 21, PL-31-120 Cracow, Phone: (012) 662 43 71, Fax: (012) 633 62 45 (E-Mail: rutyran@cyf-kr.edu.pl)
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