Ziel dieses Beitrags ist es, einen Überblick über die wirtschaftliche Lage ökologisch wirtschaftender Betriebe in ausgewählten Ländern Europas zu geben und aufzuzeigen, unter welchen Rahmenbedingungen und für welche Betriebstypen die Umstellung auf ökologischen Landbau ökonomisch vorteilhaft ist. ZZ>Um Aussagen über die Wirtschaftlichkeit der Bewirtschaftungssysteme treffen zu können, wurden insbesondere der Gewinn je ha LF sowie je nichtentlohnter Familienarbeitskraft und einige bedeutende gewinnbeeinflussende Größen wie Ertragsniveau, erzielbare Preise, Kosten, staatliche Zahlungen und der Arbeitszeitbedarf näher untersucht und mit den Ergebnissen konventioneller Referenzbetriebe verglichen. Die Qualität der Datengrundlage ist zwischen den Ländern sehr uneinheitlich. Dies ist bei der Interpretation der Ergebnisse zu berücksichtigen.Trotz eines allgemein in ökologisch bewirtschafteten Betrieben deutlich geringeren Ertragsniveaus zeigen die verfügbaren Daten, dass sich die Umstellung auf ökologischen Landbau in vielen Ländern Europas als wirtschaftlich interessante Alternative erwiesen hat. Ein wesentlicher Einflussfaktor ist dabei die Realisierung von Erzeugerpreisaufschlägen. Diese gelang fast durchgängig eher im pflanzlichen als im tierischen Bereich. Als günstig hat sich auch die Entwicklung der Agrarpolitik erwiesen. Neben der Einführung der flächenbezogenen Beihilfen für die Umstellung auf ökologischen Landbau erhöhte auch die mit der Agrarreform von 1992 eingeleitete Umstellung der Preisstützung auf die Zahlung flächenbezogener Ausgleichzahlungen sowie die Einführung der prämierten Flächenstillegung die wirtschaftliche Vorzüglichkeit extensiver Anbauverfahren. Anhand der untersuchten Erfolgsindikatoren kann gezeigt werden, dass vor allem die marktfruchtorientierten Betriebe von den skizzierten Entwicklungen profitiert haben. Die relative Wettbewerbsfähigkeit der ökologischen Milchviehbetriebe streut dagegen sehr stark zwischen den untersuchten Ländern. Insgesamt lässt sich hinsichtlich der Entwicklung des Gewinns zwischen ökologisch und konventionell geführten Betrieben eine auffallend parallele Entwicklung erkennen. Dies lässt vermuten, dass externe, system-unabhängige Faktoren beide Landbausysteme in ähnlicher Weise beeinflussen. Im Hinblick auf die Entwicklungsperspektiven des ökologischen Landbaus zeichnet sich für die nächsten Jahre mit den Beschlüssen der Agenda 2000 und den eindeutigen Signalen einiger europäischer Regierungen eine weitere Verbesserung der allgemeinen Rahmenbedingungen ab. Inwieweit auch von einer Vergrößerung des Käuferpotenzials langfristig neue Impulse ausgehen werden, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.