In der Öffentlichkeit sowie in der Agrar- und Ernährungswirtschaft werden chemischer Pflanzenschutz und Pflanzenschutz durch gentechnisch veränderte Nutzpflanzen kontrovers diskutiert. Die Einstellung zu verschiedenen Methoden des Pflanzenschutzes wurde jedoch bislang ausschließlich durch Umfragen untersucht, welche unter Umständen ein verzerrtes oder unvollständiges Bild liefern. Diese Studie zielt darauf ab, zum Verständnis der Wahrnehmung verschiedener Methoden des Pflanzenschutzes beizutragen, indem sie neben den expliziten auch die impliziten Einstellungen von Agrarstudierenden als angehende Produzenten und Entscheidungsträger in der Agrarbranche untersucht. Die impliziten Einstellungen wurden mittels eines Single Category Implicit Association Tests gemessen. Der Test wurde mit 233 Studierenden der Agrarwissenschaften durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass Agrarstudierende bei einer direkten Befragung den chemischen Pflanzenschutz und den Pflanzenschutz durch gentechnisch veränderte Nutzpflanzen positiv bewerten, sich bei der impliziten Messung jedoch negative Einstellungen zeigen. Damit wird deutlich, dass Meinungsbilder zu der kontrovers geführten Pflanzenschutzdebatte, welche ausschließlich auf Befragungen beruhen, kritisch hinterfragt werden sollten.