Verbundeffekte in der landwirtschaftlichen Bereitstellung von Ökosystemleistungen:
eine Anwendung in einer Region mit hohen Produktionskosten

Robert Huber, Bernard Lehmann

Published: 01.06.2010  〉 Jahrgang 59 (2010), Heft 2, 91-105  〉 Resort: Article 
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ABSTRACT

Die Koppelproduktion (jointness) ist ein zentrales Element im Konzept der Multifunktionalität. Komplexe ökonomische und ökologische Zusammenhänge erschweren jedoch deren sorgfältige Analyse. Das Konzept der Verbundeffekte (economies of scope) kann jedoch als Indikator für die Koppelproduktion dienen. Das Vorhandensein dieser Verbundeffekten kann als Voraussetzung für die Implementierung von Politikmaßnahmen zur Bereitstellung von Umweltleistungen betrachtet werden. Der vorliegende Artikel untersucht, ob die Landwirtschaft in der Bereitstellung von Ökosystemleistungen Verbundeffekte aufweist. Mit Hilfe eines räumlich expliziten Optimierungsmodells wird die landwirtschaftliche Nutzung von Flächen einer industriellen Erzeugung von Energie auf denselben Flächen gegenübergestellt. Eine entsprechende Kosten-Effektivitätsanalyse zeigt den kostengünstigeren Anbieter von Ökosystemleistungen und ein räumliches Muster im Angebot derselben. Die Resultate zeigen, dass die Landwirtschaft über Verbundeffekte verfügt. Der im Modell implementierte Strukturwandel in der Landwirtschaft impliziert jedoch im Vergleich zur bestehenden Situation ein großes Einsparungspotenzial für zielgerichtete Direktzahlungen. Da die Entwicklung von Bioraffinerien der zweiten Generation diese Verhältnisse verschieben könnten, ist eine möglichst effiziente Landwirtschaft eine Voraussetzung für Verbundeffekte und damit auch für eine multifunktionale Landwirtschaft.

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DR. ROBERT HUBER
ETH Zürich
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