Unterschiede zwischen erfolgreichen und weniger erfolgreichen Ökobetrieben in Deutschland

HILTRUD NIEBERG

Published: 12.11.2001  〉 Heft 7 (von 8) / 2001  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Die Umstellung auf ökologischen Landbau hat sich in der Vergangenheit für einen großen Teil der umgestellten Betriebe als wirtschaftlich interessante Alternative erwiesen. In diesem Beitrag wird daran anknüpfend der Frage nachgegangen, von welchen Einflussfaktoren die Erzielung eines guten Umstellungs- und Betriebserfolges im ökologischen Landbau abhängig ist. Als Datenbasis stehen eine Zeitreihe von auf Umstellungsbetrieben selbst erhobenen Daten sowie die Testbetriebsnetzdaten zur Verfügung. Um Aussagen über den Erfolg der Umstellung im Vergleich zu einer konventionellen Weiterbewirtschaftung des Betriebes treffen zu können, wird als Klassifizierungskriterium zunächst die Gewinndifferenz im Vergleich zu einer konventionellen Referenzgruppe gewählt. Der "absolute" Betriebserfolg wird dagegen klassischerweise anhand des Gewinns je nicht entlohnter Arbeitskraft gemessen.
Die Ergebnisse zeigen, dass sich erfolgreiche Betriebe eher unter den Marktfruchtbaubetrieben finden. Erfolgreiche Ökobetriebe produzieren tendenziell marktorientierter. Sie erzielen höhere Erzeugerpreise und weisen darüber hinaus einen hohen Anteil an Produkten auf, die sich zu besonders guten Preisen am Ökomarkt absetzen lassen. Erwartungsgemäß erzielen die erfolgreichen Betriebe auch höhere Naturalerträge als die weniger erfolgreichen Betriebe und produzieren vergleichsweise kostengünstiger. Darüber hinaus ist der Anteil der Prämien am Gewinn in diesen Betrieben geringer, so dass sie von der Agrarpolitik weniger abhängig sind als die weniger erfolgreichen Betriebe. Bei der Betrachtung der wichtigsten sozialökonomischen Kennzahlen zeigt sich, dass erfolgreiche Betriebe überwiegend im Haupterwerb bewirtschaftet werden. Die Betriebsleiter verfügen über eine vergleichsweise überdurchschnittliche landwirtschaftliche Ausbildung.
Aus den wichtigsten in der Untersuchung ermittelten Faktoren werden zum Abschluss des Beitrags einige Schlussfolgerungen für die Politik und landwirtschaftliche Praxis abgeleitet.

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Dr. HILTRUD NIEBERG, Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL), Institut für Betriebswirtschaft, Agrarstruktur und ländliche Räume, Bundesallee 50, D-38116 Braunschweig (E-Mail: hiltrud.nieberg@fal.de)
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