In diesem Beitrag erfolgt eine Analyse verschiedener Ausgestaltungen von Direktzahlungssystemen mittels des agentenbasierten Agrarstrukturmodells AgriPoliS für die durch intensive Viehhaltung gekennzeichnete Region Hohenlohe in Baden-Württemberg. Die Politiksimulationen zeigen, dass die Festlegung betrieblicher Prämien und deren Anbindung an die bewirtschaftete Fläche, sowie eine fixe Flächenprämie gegenüber den aktuellen Regelungen der Agenda 2000 keine nennenswerten Einflüsse auf Strukturwandel, Wettbewerbsfähigkeit und Einkommen hat. Will man die Wettbewerbsstellung der Landwirtschaft signifikant und nachhaltig verbessern, wäre eine weitergehende Entkopplung erforderlich, bei der Direktzahlungen unabhängig von der Bewirtschaftung von Flächen und der Weiterführung der Betriebe in Form von Kopf- oder Betriebsprämien gewährt werden. Flächengebundene Zahlungen sollten soweit reduziert werden, wie sie zur Aufrechterhaltung bestimmter Bewirtschaftungsstandards unbedingt erforderlich sind. Neben dem erleichterten Strukturwandel, geringeren Kosten und einer Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit, wird durch eine solche Politik die Überwälzung von Direktzahlungen auf die Pachtpreise abgebaut, wovon vor allem wachstumsfähige Betriebe mit hohen Pachtflächenanteilen profitieren. Die Ergebnisse werden abschließend hinsichtlich des zugrunde liegenden Modellansatzes sowie ihrer Plausibilität und Konsequenz für eine Politikgestaltung diskutiert.