Dieser Beitrag stellt das bio-ökonomische Landnutzungsmodell ProLand vor und präsentiert ausgewählte Ergebnisse für Szenarien bezüglich gekoppelter und vollständig entkoppelter Transferzahlungen der Ersten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der Europäischen Union. Die Grundannahme des Modells ist, dass Landnutzer diejenige Landnutzungsalternative aus einer Menge land- und forstwirtschaftlicher Landnutzungssysteme auswählen, welche die höchstmögliche Bodenrente auf einer Entscheidungseinheit erwarten lässt. Eine Modellanwendung simuliert die Auswirkungen vollständig entkoppelter Transferzahlungen auf eine benachteiligte Region in Hessen, Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass die verzerrenden Wirkungen gekoppelter Transferzahlungen durch die Reform der GAP beseitigt werden. Der Umfang und die Richtung von Landnutzungswechseln sind raumvariant. Insgesamt führt die Reform der GAP zu Zunahmen der Dauergrünlandflächen zu Lasten des Ackerlandes. Die in der Region insgesamt erwirtschaftete landwirtschaftliche Grundrente wird vor allem wegen gestiegener Transferzahlungen substanziell zunehmen.