In diesem Beitrag wird mit einer qualitativen Längsschnittuntersuchung von 74 österreichischen Biobetrieben untersucht, welche Haushaltsstrategien zu einem langfristigen Überleben im Agrarstrukturwandel führen. Zu diesem Zweck werden die Haushaltsstrategien der Bauernfamilien den Entwicklungsrichtungen der Betriebe zugeordnet und an die sozialwissenschaftliche Debatte der Betriebsentwicklung bäuerlicher Familienbetriebe angeknüpft. Die Ergebnisse zeigen, dass im Beobachtungszeitraum von 14 Jahren in 35 untersuchten Biobetrieben Haushaltsstrategien verfolgt wurden, die zu einer Professionalisierung führten, während sich 18 Betriebe auf dem Rückzug aus der Landbewirtschaftung befanden. Acht Biobetriebe wiesen eine stabile Reproduktion, 13 eine wechselhafte Entwicklung auf. Für die zukünftige Entwicklung der Untersuchungsbetriebe kann davon ausgegangen werden, dass jene mit Professionalisierung mit höherer Wahrscheinlichkeit in der nächsten Generation weitergeführt werden. Ob diese dann weiter professionalisiert werden, hängt wesentlich von der Bedeutung der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit im Berufsleben der Bauernfamilien insgesamt ab.