Die deutsche Landwirtschaft war im Jahr 2002 mit einem Anteil von 8,7% an den nationalen THG-Emissionen beteiligt. Diese entstammen hauptsächlich aus der tierischen Verdauung, dem Wirtschaftsdünger-Management und den landwirtschaftlich genutzten Böden. Zur Erzielung von Emissionsreduktionen hat das Wirtschaftsdünger-Management beträchtliches Potential durch technische Strategien größere Mengen an THG zu vermeiden. Dies wird durch die Nutzung des Wirtschaftsdüngers in Biogasanlagen ermöglicht. Bei diesem Verfahren werden Methanemissionen aufgefangen und energetisch verwertet, die sonst in die Atmosphäre gelangen. Zieht man alle anfallenden Wirtschaftsdüngermengen für die Hauptemittenten Rind und Schwein in Betracht, könnten so etwa 56 Mio. t CO2-Äquivalent an THG-Emissionen eingespart werden. Dies entspricht einer Reduzierung der deutschen THG-Emissionen in Bezug auf das gemischte Basisjahr 1990/95 von 4,5%. Unterstellt man dagegen die Nutzung des gesamten in der Landwirtschaft technisch verfügbaren Biomassepotentials nach einer Publikation der FNR, könnten insgesamt sogar etwa 276 Mio. t CO2-Äquivalent und somit 22% des Gesamtausstoßes eingespart werden. Dies entspricht dem 27,5-fachem dessen, was die emissionshandelspflichtigen Unternehmen in Deutschland während der ersten beiden Verpflichtungsperioden der EU-Emissionshandels von 2005 bis 2012 einsparen müssen.