Öffentliche Wahrnehmung der Primärverantwortung
für Lebensmittelsicherheit:
Eine Medienanalyse der Gammelfleischskandale

Holger Schulze, Justus Böhm, Daniela Kleinschmit, Achim Spiller, Beate Nowak

Published: 20.10.2008  〉 Jahrgang 57 (2008), Heft 7  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Anfang des Jahres 2005 berichteten die Medien erstmals über die Verarbeitung und den Handel von verdorbenem Fleisch. In der Folgezeit kam es bis heute zu einer Vielzahl neuer Problemfälle, die Schwächen in der Lebensmittelkontrolle offenlegten und somit die Aktualität und Brisanz des Themas Qualitätssicherung in der Fleischwirtschaft verdeutlichen. Während nach der BSE-Krise die Lösung des Problems in privatwirtschaftlichen Kontrollsystemen gesucht wurde, führten die "Gammelfleischskandale" zu Maßnahmen, die für eine intensivere staatliche Kontrolle stehen. Es ist somit keine eindeutige politische Richtung erkennbar, ob die Primärverantwortung für Lebensmittelsicherheit beim Staat oder der Wirtschaft liegen sollte. Der folgende Beitrag greift diese Fragestellung mit Blick auf die Medien auf, da diese einen erheblichen Einfluss auf die politische Agenda ausüben können. Dafür wurden 347 Artikel aus sieben verschiedenen deutschen Zeitungen zum Thema "Gammelfleischskandale" analysiert. Die empirischen Ergebnisse zeigen, dass staatliche Akteure die mediale Debatte dominieren und einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, dass die Primärverantwortung für Lebensmittelsicherheit dem Staat zugeschrieben wird. Unternehmen und Verbände der Fleischwirtschaft sind dagegen in der Diskussion kaum präsent.

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DR. HOLGER SCHULZE
Georg-August-Universität Göttingen,
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