Anhand eines integrativen Modellverbundes werden die Auswirkungen des Klimawandels auf die österreichische Landwirtschaft und die Effektivität von Anpassungsmaßnahmen untersucht. Grundlage der Szenarienanalyse sind vier kontrastierende regionale Klimasimulationen, angewandt auf ein Baselineszenario und drei Anpassungs- und Politikszenarien bis 2050. Der integrative Modellverbund koppelt das Fruchtfolgemodell CropRota, das bio-physikalische Prozessmodell EPIC mit dem ökonomischen Landnutzungsmodell PASMA, berücksichtigt Agrarumweltindikatoren und wird auf NUTS-3-Ebene angewandt. Die Klimasimulationen lassen im nationalen Durchschnitt auf Produktivitätssteigerungen in der Pflanzenproduktion schließen. Im Vergleich zur Baseline steigen die durchschnittlichen nationalen Deckungsbeiträge je nach Klimasimulation und Anpassungsund Politikszenario um 0% bis +5%. Auf NUTS- 3-Ebene ergibt sich aufgrund standörtlicher Unterschiede (z.B. Klimawandel, Landnutzung, naturräumliche Gegebenheiten) ein differenzierteres Bild mit Änderungen zwischen -5% und +7%. Der Zwischenfruchtanbau, die reduzierte Bodenbearbeitung und die Bewässerung sind effektive Anpassungsmaßnahmen, die zur Verringerung von Ertragseinbußen, Steigerungen von Erlösen oder zur Verbesserung der Umweltsituation beitragen. Weiterführende Forschungsarbeiten sollten vermehrt auf die Auswirkungen von Extremereignissen in der Landwirtschaft eingehen und klären, ob die durchschnittlichen Produktivitätssteigerungen ausreichen, die Kosten einer erwarteten höheren Wettervariabilität zu kompensieren.