Biogasanlagenbetreiber stehen angesichts des zwischenzeitlichen Preishochs auf den Agrarmärkten und des mit dem EEG 2012 für neue Anlagen eingeführten „Maisdeckels“ zunehmend vor der Herausforderung, ihre Anlagen wirtschaftlich und im Einklang mit den rechtlichen Rahmenbedingungen zu betreiben. Vor diesem Hintergrund wurde die Suche nach alternativen Gärsubstraten zum Mais intensiviert. Diese Entwicklung sowie die zunehmende Problematik der Nährstoffüberschüsse in viehreichen Regionen haben dazu geführt, dass verstärkt Güllefeststoffe als Gärsubstrat in Betracht gezogen werden. Es ist bislang aber wenig bekannt, wie die Absicht von Biogasanlagenbetreibern zur Nutzung von Güllefeststoffen als Gärsubstrat tatsächlich ausgeprägt ist. Um diese Forschungslücke zu schließen, werden in der vorliegenden Studie auf der Grundlage einer Befragung von Anlagenbetreibern mögliche Einflussfaktoren auf die Nutzung von Güllefeststoffen als Gärsubstrat identifiziert. Der Akzeptanzanalyse liegt dabei ein Modell zugrunde, das sich an das Technology Acceptance Model 2 von VENKATESH und DAVIS (2000) anlehnt. Die Auswertung erfolgt mittels der Partial-Least-Squares-Methode (PLS). Die Ergeb-nisse zeigen, dass das Interesse an Güllefeststoffen seitens der Biogasanlagenbetreiber zwar grundsätzlich vorhanden ist, aber nur wenige Anlagenbetreiber bereit sind, diese auch wirklich einzusetzen. Die Nutzungsabsicht von Güllefeststoffen konnte durch das Modell zu 53 %, das Nutzungsverhalten zu 68 % erklärt werden. Wichtige signifikante Einflussfaktoren sind neben den Kosten vor allem die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Risikoeinstellung der Anlagenbetreiber sowie ihre Aufgeschlossenheit gegenüber Innovationen.
(Nach Herunterladen der Datei kann der Fragebogen im Anhang eingesehen werden.)