Mit dem Ziel, romantische Vorstellungen der Gesellschaft über landwirtschaftliche Tierhaltung zu korrigieren und die Akzeptanz der Tierhaltung zu erhöhen, werden von der Agrarbranche vermehrt reale Bilder aus Ställen in der Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt. Es liegen bisher nur wenige Studien darüber vor, wie solche Bilder wahrgenommen werden. Dieser Beitrag untersucht, wie Bilder aus der Schweinemast von Studierenden (mit und ohne Landwirtschaftsbezug; im Folgenden vereinfachend als Bürger und Landwirte bezeichnet) betrachtet und bewertet werden, um Empfehlungen für die Bilderauswahl in der Kommunikation zwischen Landwirtschaft und Öffentlichkeit abzuleiten. Dazu wird eine Befragung mit Eye-Tracking kombiniert. Fotos einer Vollspaltenbucht werden von Bürgern insgesamt negativ bewertet und unterschiedliche Aufnahmen derselben Bucht beeinflussen die Bewertung der Bilder. Dies gilt nicht für die Landwirte, diese bewerten die Bilder neutraler. Die Ergebnisse der Blickregistrierung zeigen, dass der Blickverlauf von Bürgern und Landwirten sehr ähnlich ist und innerhalb der ersten Sekunden immer die Körper und Gesichter der Tiere betrachtet werden. Weiterhin zeigt sich, dass Spielzeug im Schweinestall von vielen Bürgern auf Bildern nicht als solches erkannt und reizarme bzw. dem Betrachter bekannte Bilder weniger lange angeschaut werden. Für die Bilderauswahl in der Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaft lassen sich daraus erste Empfehlungen ableiten.