Im vorliegenden Beitrag werden theoretisch mögliche Folgen eines Wegfalls bzw. einer Entkopplung der Direktbeihilfen untersucht; es wird dafür plädiert, die Diskussion darüber sowohl zwischen den wissenschaftlichen Agrarökonomen als auch zwischen ihnen und der Öffentlichkeit zu erweitern. Generell erscheint eine Quantifizierung der Folgen einer Entkopplung der Direktzahlungen problematisch. Werden die Folgen auf die Landallokation so gravierend sein, wie einige Untersuchungen und Stellungnahmen dies nahe legen? Berücksichtigt man economies of scale, die durch verstärkten Strukturwandel hervorgerufen werden, Verhaltensanpassungen der Landwirte, weil sich die Rahmenbedingungen drastisch ändern, technischen Fortschritt, Produkt- und teilweise auch Faktorpreisänderungen zugunsten der landwirtschaftlichen Produktion, so ist davon auszugehen, dass die bisher quantifizierten Folgen, insbesondere das Brachfallen von Ackerfläche, überschätzt werden. Darüber hinaus werden mögliche gesellschaftliche Ziele, die als Erhaltung von Landbewirtschaftung zusammengefasst werden können, sowie Direktzahlungen als ein Mittel und alternative Mittel zur Zielerreichung analysiert. Die Einkommensproblematik einer veränderten Regelung wird ebenso berücksichtigt. Der Beitrag mündet in der Politikempfehlung, möglichst schnell einen Beschluss über das Auslaufen der Direktzahlungen zu fassen. Den Landwirten wird dazu geraten, auf Flexibilität, insbesondere die Vermeidung versinkender Investitionen zu achten, die Kapitalintensität auf Grenzflächen zu hinterfragen und Bewirtschaftungseinheiten zu vergrößern.