Es ist aus empirischen Nachfrageanalysen sehr wenig darüber bekannt, wie sich die Nahrungsmittelnachfrage in Neuseeland im Zeitablauf verändert hat. Unseres Wissens ist bisher kein disaggregiertes Nachfragesystem für die Gruppe der Nahrungsmittel am Beispiel Neuseelands geschätzt worden. Zielsetzung dieses Beitrags ist, frühere empirische Nachfrageanalysen zu aktualisieren, indem neuere Daten verwendet werden. Dabei wird der Frage nachgegangen, ob der Strukturwandel im Nahrungsmittelverbrauch in den letzten zwei Jahrzehnten Wirkungen auf die Größenordnung der Nachfrageelastizitäten bei Nahrungsmitteln in Neuseeland hatte. Zu diesem Zweck wird ein Nachfragesystem vom Rotterdam-Typ auf der Grundlage von Zeitreihendaten geschätzt. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verbrauch der privaten Haushalte bei Früchten und Gemüse, Geflügelfleisch, im Außer-Haus-Verzehr, bei Süßwaren, Getränken und anderen Nahrungsmitteln über die letzten 20 Jahre angestiegen ist. Hier haben sich im Zeitablauf die Präferenzen geändert, und vieles deutet auf veränderte Qualitätseinschätzungen der Verbraucher gegenüber diesen Produkten hin. Die Nachfrage nach Fisch, Geflügelfleisch, Fleisch, landwirtschaftlichen Produkten, Getreide und nach Mahlzeiten außer Haus ist jeweils preiselastischer, als es nach früheren Schätzungen zu erwarten war.