Lucia A. Reisch
Published: 26.09.2006 〉 Jahrgang 55 (2006), Heft 7 (von 8) 〉 Resort: Article
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N. A.
ABSTRACT
In der europäischen Agrarpolitik sind im letzten Jahrzehnt tief greifende Veränderungen vor sich gegangen. Kern der Veränderung ist eine Loslösung vom Primat der agrarwirtschaftlichen Produktion hin zu einer stärker markt- und verbraucherorientierten systemischen Betrachtung der Agrarwirtschaft entlang der Lebensmittelkette. Eine solche Gesamtbetrachtung des Güterversorgungssystems „Lebensmittel“ impliziert eine engere Verzahnung der traditionell produktionsorientierten Agrarpolitik mit den stärker nachfrageorientierten Politikfeldern der Ernährungspolitik, der Verbraucherpolitik und der Gesundheitspolitik (Public Health). Der vorliegende Beitrag arbeitet die Gründe und Konsequenzen dieser Neuorientierung heraus und begründet die politikpraktische Notwendigkeit einer integrierten Agrar-, Ernährungs- und Verbraucherpolitik entlang der Prozesskette im Sinne einer „Food-Chain-Politik“. Er schließt mit Überlegungen zu den Implikationen der Analyse für die Gestaltung der zukünftigen praktischen und akademischen Agrarpolitik.