In diesem Aufsatz wird gezeigt, wie auf der Grundlage eines vereinfachten Angebotskonzeptes eine Einschätzung der empirischen Bedeutung von Marktkräften im Transformationsprozess möglich wird. Es wird zwischen einem Preiseffekt, einem Verhaltenseffekt und einem Technologieeffekt unterschieden. Für die betrachteten acht Agrarprodukte in den neuen Bundesländern sind sowohl der Preiseffekt als auch der Verhaltenseffekt negativ in einer Größenordnung zwischen -10 % und -30 % bzw. -40 %, während vom Technologieeffekt eine Angebotssteigerung von bis zu über 100 % ausgehen würde. Der Vergleich mit der tatsächlichen Entwicklung der Angebotsmenge seit 1989 macht deutlich, dass die Schubkraft der Marktkräfte teilweise deutlich durch institutionelle und agrarpolitische Rahmenbedingungen überlagert und verzerrt wird. Das dem Aufsatz zugrunde liegende vereinfachte Angebotskonzept sollte weiterentwickelt werden, um zu einem umfassenden Erklärungsmodell für die komplexen Vorgänge im Transformationsprozess zu gelangen.