In dem Beitrag wird am Beispiel von Primärdaten für landwirtschaftliche Betriebe in Schleswig-Holstein der Frage nach den Bestimmungsgründen für Aufnahme, Umfang und Diversifikation der außerbetrieblichen Einkommensquellen nachgegangen. Für die Messung der farmspezifischen Diversifikation wurde auf das Konzept von Gollop und Monahan zurückgegriffen. Die Zusammenhänge zwischen diesem Ausmaß und anderen betrieblichen und hauswirtschaftlichen Eigenschaften wurden mittels eines ökonometrischen Modells untersucht. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Steigerung des Einkommens bzw. das Streben nach optimaler Ressourcennutzung bei den Diversifikationsentscheidungen im Vordergrund stehen. Dabei stellt die Risikominimierung ein eher nachrangiges Ziel für die Aufnahme außerbetrieblicher Aktivitäten dar. Der Zugang zu Ressourcen (Arbeit, Kapital) ist diesbezüglich eine wesentliche Voraussetzung für die Erschließung und den Umfang alternativer Einkommensquellen. Die Qualifikation des Betriebsleiters spielt eine wichtige Rolle. Mit steigendem Ausbildungsgrad erhöht sich die Diversifikationsneigung. Diese und weitere Erkenntnisse sind bei der Gestaltung von effizienten Politikmaßnahmen relevant, um die verschiedenartigen Bedürfnisse der landwirtschaftlichen Haushalte zu berücksichtigen.