Über weite Teile der Agrarstruktur- und Agrarumweltpolitik in der Bundesrepublik Deutschland wird in komplexen Entscheidungsstrukturen und Finanzierungszuständigkeiten verschiedener Politikebenen (Bundesländer, nationale Politikebene und Europäische Union) entschieden. Der Beitrag beschreibt vor dem Hintergrund der Theorie der "doppelten Politikverflechtung" die Ausgestaltung dieser Politikbereiche in seinen historischen Etappen und veranschaulicht anhand einer Finanzanalyse der Pläne zur Entwicklung ländlicher Räume in ausgewählten Bundesländern den zunehmenden Verflechtungszusammenhang. Dabei zeigt sich eine im Zusammenspiel der Politikebenen unerwartet flexible und zwischen den Bundesländern heterogene Ausgestaltungspraxis. Für das von der Theorie suggerierte Bild einer blockadeanfälligen Politikverflechtungsfalle finden sich kaum Anhaltspunkte.