Die Einführung von neuen Methoden in der Pflanzenzüchtung ist nicht unumstritten und spiegelt die Interessen gesellschaftlicher Gruppen auf nationaler wie auch international Ebene wider. Die unterschiedlichen Interessen haben dazu geführt, dass die neuen Methoden in der Pflanzenzüchtung stärker als die herkömmlichen reguliert werden und der Einsatz sich daher hauptsächlich auf Futter- und Faserpflanzen beschränkt. Obwohl der Einsatz der Biotechnologie in der Pflanzenzüchtung erhebliche Vorteile aufweist, ist das Potential bei weitem noch nicht ausgenutzt. Die Regulierung der Biotechnologie in der Landwirtschaft ist ein Ergebnis des politischen Einflusses von Interessensgruppen. Die wohlwollendere Regulierung in den USA erklärt sich daraus, dass es sich um eine amerikanische Technologie handelt, unterstützt von Landwirten, Pflanzenzüchtern und Verbrauchern, welches die Bedenken von Umweltschützern und anderen Gruppen, die die Technologie ablehnen, überwiegt. In Europa haben Bedenken über Umwelteffekte der modernen Landwirtschaft, die Tatsache, dass es sich um eine ausländische Technologie handelt und der Einfluss von Umweltschutzgruppen zu einer im Vergleich strengeren Regulierung der modernen Pflanzenzüchtung geführt mit einer im Endergebnis geringeren Anwendung der Technologie. Die Zukunft der Pflanzenzüchtung hängt davon ab, wie Wähler neue Methoden der Pflanzenzüchtung bewerten. Solange ein großer Teil der Bevölkerung den neuen Technologien kritisch gegenübersteht, ist zu erwarten, dass der Einsatz weiterhin stark eingeschränkt und das Potential nicht ausreichend genutzt wird.