Neben der multiattributiven Einstellungsmessung und der Conjoint-Analyse werden in der jüngeren Zeit auch Discrete-Choice-Modelle zur Präferenzanalyse eingesetzt. Diese Modelle basieren auf der Zufallsnutzentheorie und haben im Gegensatz zur Conjoint-Analyse eine direkte Verbindung zur mikroökonomischen Nutzentheorie. Eine vergleichende Gegenüberstellung beider Verfahren lässt vor allem auf einer theoretischen Ebene deutliche komparative Vorteile von Discrete-Choice-Modellen erkennen. Im vorliegenden Beitrag wird mit Hilfe des Discrete-Choice-Ansatzes untersucht, welchen Einfluss der Produktpreis und das neu eingeführte Bio-Siegel auf das Produktwahlverhalten bei ökologisch produzierten Wurstwaren haben. Während Konsumenten, die nur gelegentlich Bioprodukte kaufen, sehr preiselastisch auf alle drei untersuchten Produkte reagieren, orientieren sich Bio-Stammkunden eher am Bio-Siegel als am Preis. Allerdings profitieren die Anbieter von ökologisch erzeugten Wurstwaren nicht gleichermaßen von der Einführung des Bio-Siegels.