Der Beitrag untersucht, wie sich Bodenpreise und Landnutzungsentscheidungen im wirtschaftlichen Entwicklungsprozess verändern. Das nichtlandwirtschaftliche Nutzungspotenzial von Agrarflächen für Gewerbe, Industrie- und Wohnzwecke beeinflusst den Kaufpreis von Boden allerorten. Dieser Einfluss ist besonders ausgeprägt in Entwicklungsländern, in denen einerseits der Druck zu Flächenumwidmungen ausgeprägt ist und andererseits Instrumente zur Planung und Regulierung von Nutzungswechseln landwirtschaftlicher Flächen fehlen oder nicht konsequent durchgesetzt werden. Am Beispiel von Malaysia wird gezeigt, dass die unscharfe Umsetzung von Regeln, die dem Erhalt landwirtschaftlicher Flächen dienen, zu Spekulationsprämien führen, die auf eine spätere gewerbliche oder bauliche Nutzung derzeitiger Agrarflächen abzielen. Im Einzelfall kann der Preis landwirtschaftlicher Flächen, für die Marktakteure ein Entwicklungspotenzial sehen, bis zum Vierfachen des rein landwirtschaftlichen Wertes betragen.