Bei abnehmender Stützung der landwirtschaftlichen Einkommen durch die Preispolitik kommt den Flächenprämien eine zunehmende Bedeutung bei der Stabilisierung der Einkommen zu. In den Zeiträumen vor Einführung der Direktzahlungen wird ein Rückgang der deflationierten Flächen- und Pachtpreise vom Informationsnetz Landwirtschaftlicher Buchführungen (Marktfruchtbetriebe in 53 Regionen über 11 Jahre) und von EUROSTAT (Daten für B, DK, D-W, F, NL im Zeitraum 1975 bis 1999) berichtet. Mit Hilfe der Regressionsanalyse wird der Zusammenhang zwischen Flächenprämien, Pachtpreisen und anderen ökonomischen Einflussgrößen, wie den Preisen für landwirtschaftliche Flächen, Pachtanteil, Dichte der Viehhaltung, dem Preisindex für landwirtschaftliche Erzeugnisse und landwirtschaftliche Einkommen untersucht. Die Analyse zeigt ansteigende Preiseffekte in Abhängigkeit von der Einführung von Flächenprämien auf die Pacht und Kaufpreise. Das Ausmaß der Überwälzung von Flächenzahlungen auf Verpächter wird, in Abhängigkeit von der Datengrundlage, auf 6 bis 18 % geschätzt. Eine Simulation im Beobachtungszeitraum, ein Szenario ohne Politikänderung ab 1999 und Szenarios über die weitere Reform der gemeinsamen Agrarpolitik in der EU werden für Ex-post-Einschätzungen und Ex-ante-Vorschätzungen genutzt. Die bereits eingeleiteten Reformen der gemeinsamen Agrarpolitik in der EU sowie die EU-Osterweiterung haben sicherlich Auswirkungen auf die Märkte von landwirtschaftlichen Flächen.
