Ausgehend von einer vorrangig medial geführten und somit bildgestützten Diskussion um Tierhaltungsverfahren und Tiergerechtheit in Deutschland untersucht dieser Beitrag die Bürgerwahrnehmung intensiver Hähnchenmast. Dazu wurden in einem Survey-Experiment Bürgern fünf verschiedene Bilder aus einem 40 000er Maststall vorgelegt. Die Bilder sind in demselben Stall aufgenommen und variieren im Alter der Tiere und der Besatzdichte. Um einer wechselseitigen Beeinflussung der Probanden durch verschiedene Bilder vorzubeugen, wurde die Stichprobe geteilt und jedem Probanden nur ein Bild gezeigt. Insgesamt fällt die Bewertung der Bilder sehr negativ aus. Lediglich Bilder des Stalls mit Eintagsküken (Besatzdichte: 0,8 kg/m²) werden positiver wahrgenommen. Für die Kommunikation tiergerechterer Systeme ergeben sich daraus Herausforderungen für die Branche, da die in Wissenschaft und Politik u.a. diskutierte Reduktion der Besatzdichte in der bildlichen Kommunikation allein für den Bürger keinen ersichtlichen Vorteil der Tiergerechtheit bringt.