Beurteilung von Agrarumweltprogrammen – eine einzelbetriebliche Analyse in Baden-Württemberg und Nordbrandenburg

PATRICK BAUDOUX

Published: 28.05.2001  〉 Heft 4 (von 8) 2001  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Vor dem Hintergrund eines einschneidenden Wandels der EU-Agrarpolitik hin zu agrarumweltpolitischen Inhalten leistet die vorliegende Arbeit einen Beitrag zur Bewertung von Agrarumweltprogrammen. Für den Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich (MEKA) in Baden-Württemberg und das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) in Brandenburg, beides flankierende Maßnahmen der Agrarreform von 1992 gemäß VO (EWG) 2078/92, wird anhand von einzelbetrieblichen Modellrechnungen mit dem Instrument der Linearen Programmierung aufgezeigt, welche betriebswirtschaftlichen und ökologischen Wirkungen von diesen Programmen ausgehen.
Wichtigstes Ergebnis der vorliegenden Untersuchung ist die Feststellung, dass sowohl MEKA als auch KULAP positive Umweltwirkungen aufweisen. Dabei kommt es teilweise zu beachtlichen Transferzahlungen, die bei ungünstigen Standortbedingungen bis zu 40 % des Gesamtdeckungsbeitrags betragen können.
Allgemein konnte festgestellt werden, dass je nach Einzelmaßnahme Standortbedingungen, Kulturart und Betriebsform einen entscheidenden Einfluss auf die Teilnahme an agrarumweltpolitischen Maßnahmen ausüben können und deren ökonomische und ökologische Effizienz bestimmen. Eine Nichtberücksichtigung diesbezüglicher Unterschiede führt zu erheblichen Effizienzverlusten durch Produzentenrenten oder zu einer mangelnden Akzeptanz aufgrund zu geringer Ausgleichszahlungen. Preissenkungen, wie sie die Agenda 2000 vorsieht, führen bei gleichbleibenden Ausgleichszahlungen für agrarumweltpolitische Maßnahmen zu weiteren Produzentenrenten im Ackerbau.
Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird vorgeschlagen, agrarumweltpolitische Maßnahmen konsequent auf ein gegebenes Ziel auszurichten und so weit wie möglich zu spezifizieren und zu regionalisieren. In jeder Hinsicht effiziente Programme sind darüber hinaus so flexibel zu gestalten, dass sie auch an veränderte Rahmenbedingungen dynamisch angepasst werden können.

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Dr. PATRICK BAUDOUX, Institut für Landwirtschaftliche Betriebslehre, Fachgebiet Agrarinformatik und Unternehmensführung (410A) Universität Hohenheim, D-70593 Stuttgart. - Privatadresse: Schreinerstraße 18, D-70771 Leinfelden-Echterdingen, Tel. 0711/79 44 900, (E-Mail: psbaudoux@gmx.net)
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