Beeinflussen verschiedene Bodenqualitätsmaße die Schätzergebnisse einer Ricardischen Analyse?
Eva Schmidtner, Stephan Dabbert, Christian Lippert
Published: 01.06.2015 〉 Volume 64 (2015), Number 2, 89-106 〉 Resort: Article
Submitted: N. A. 〉 Feedback to authors after first review: N. A. 〉 Accepted: N. A.
DOI:
N. A.
ABSTRACT
Mit Hilfe des Ricardischen Ansatzes untersucht diese Studie mögliche Auswirkungen des künftigen Klimawandels auf landwirtschaftliche Bodenrenten in Deutschland. Bei der Erklärung von Landpachtpreisen konzentrieren wir uns neben gängigen unabhängigen Variablen auf die Effekte verschiedener Indikatoren der Bodenqualität. Die Untersuchung basiert auf Daten der Landwirtschaftszählung 1999, Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes und unterschiedlichen Quellen zu Bodendaten auf Landkreisebene. Die Art des verwendeten Bodenqualitätsmaßes beeinflusst die Ergebnisse unserer Ricardischen Analyse nicht. Der Ergebnisse räumlicher Fehlermodelle deuten auf höhere Landpachtpreise in Gebieten mit sehr produktiven Böden und hoher Jahresdurchschnittstemperatur hin. Eine geringere Hangneigung, ein geringerer Anteil an gepachtetem Land und (in einigen Fällen) geringere Frühjahrsniederschläge führen ebenfalls zu höheren Landpachtpreisen. Um die Auswirkungen sich verändernder klimatischer Bedingungen auf künftige Bodenrenten abzuschätzen, nutzen wir Daten des regionalen Klimamodells REMO für den Zeitraum von 2011-2040. Unsere Modelle zeigen, dass die vorhergesagten Temperatur- und Niederschlagswerte einen durchschnittlichen Anstieg der Bodenrenten um etwa 10-17 % bedeuten würden. Entsprechend unserer Ergebnisse wird ein künftiger Klimawandel voraussichtlich einen insgesamt positiven aber räumlich heterogenen Einfluss auf das landwirtschaftliche Einkommen in Deutschland haben.