Ausgaben- und Preiselastizitäten der Nahrungsmittelnachfrage auf Basis von Querschnittsdaten: Eine Systemschätzung für die Bundesrepublik Deutschland

SILKE THIELE

Published: 01.03.2001  〉 Heft 2 (von 8) 2001  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

Im vorliegenden Beitrag wird ein Ansatz vorgestellt, der Elastizitäten der Nahrungsmittelnachfrage aus einer Systemschätzung auf Basis von Querschnittsdaten ableitet. Der Ansatz versucht, zwei wesentlichen Problemen, die mit der Verwendung von Querschnittserhebungen einhergehen, Rechnung zu tragen: (1) dem Problem der unzureichenden Preisinformationen in den Daten wird mittels eines Verfahrens von COX und WOHLGENANT begegnet; (2) dem Problem der Nullbeobachtungen der abhängigen Variablen wird mittels eines zweistufigen Schätzverfahrens nach HECKMAN Rechnung getragen. Als Nachfragesystem wird vorerst vereinfachend ein Lineares Ausgabensystem (LES) gewählt.Interessant ist, dass die hier präsentierten ersten Ergebnisse eine große Ähnlichkeit zu denen bisheriger Zeitreihenanalysen aufweisen, wenn der in den vorangegangenen Untersuchungen ausschließlich repräsentierte Paarhaushalt mit 2 Kindern betrachtet wird. Dies könnte als erster Hinweis dafür gelten, dass Querschnittsdaten neben der Ermittlung von Ausgabenelastizitäten auch zur Ableitung von Preiselastizitäten verwendbar sind. Als besonderer Vorteil des vorgestellten Ansatzes erweist sich, dass neben der Mittelwertdarstellung über alle Haushalte differenzierte Betrachtungen einzelner Haushaltsgruppen möglich werden. So zeigen sich teilweise sehr deutliche Unterschiede in den Preis- und Ausgabenelastizitäten bei jungen und alten, einkommensarmen und -reichen, Ein- und Vier-Personen-Haushalten. Dies sind wichtige Grundlageninformationen für viele Forschungsarbeiten im Bereich der Marktanalyse und -prognose. Ein weiterer Vorteil des Ansatzes ist es, dass damit im Vergleich zu den Elastizitätswerten auf Basis von Zeitreihendaten repräsentativere Querschnittsdaten für die Bundesrepublik zur Ermittlung von Elastizitäten erschlossen werden können.

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Dr. SILKE THIELE, Institut für Ernährungswirtschaft und Verbrauchslehre, Christian-Albrechts-Universität Kiel, Olshausenstraße 40, D-24118 Kiel, Telefon: 0431-880-1467, Tele-Fax: 0431-880-7308, E-Mail: sthiele@food-econ.uni-kiel.de
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