Die neue Ratsverordnung zur ländlichen Entwicklung (EG) Nr. 1698/2005 eröffnet zwei neue Möglichkeiten der Gestaltung und Implementierung von Agrarumweltmaßnahmen: lokale Aktionsgruppen (LAG) im Sinne des LEADER-Ansatzes und Ausschreibungen. Der Beitrag fasst zunächst die politische und wissenschaftliche Diskussion zur Leistungsfähigkeit dieser Innovationen zusammen, um im zweiten Schritt zu analysieren, wie relevante Akteure aus der öffentlichen Verwaltung, den privatwirtschaftlichen Verbänden und aus Forschungseinrichtungen diese bewerten. Diese Ex-ante-Bewertung basiert auf 279 Interviews in neun EU-Mitgliedsstaaten, die im Verlauf eines EU-Forschungsprojektes innerhalb des 6. Forschungsrahmenprogramms 2006 durchgeführt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass (1) die Leistungen von LAG grundsätzlich besser evaluiert werden als die von Ausschreibungen, (2) verschiedene Akteure ähnliche Muster der Evaluierung aufweisen und damit Befürwortungskoalitionen bilden, (3) Erfahrungen und Lernprozesse eine wichtige Rolle bei Evaluierung durch die Akteure spielen können.