Agroforstsysteme im Alley-Cropping-Anbauverfahren sind Mischkultursysteme, in denen streifenförmig angelegte Gehölze simultan mit annuellen landwirtschaftlichen Feldfrüchten oder Dauerkulturen auf einer Fläche kultiviert werden. Agroforstsysteme bieten viele ökologische Vorteile, wie die Reduzierung von Bodenerosion und Nährstoffauswaschung, wirken biodiversitätssteigernd und werten zudem das Landschaftsbild auf. Trotz der vielen Vorteile ist der Anbauumfang von Agroforstsystemen in Deutschland unbedeutend und beschränkt sich auf einige wenige Versuchsflächen. Gründe für die Zurückhaltung hinsichtlich der Anlage von Agroforstsystemen können in wirtschaftlichen Nachteilen gegenüber der ganzflächigen Feldbewirtschaftung liegen. Zur Beantwortung der Fragestellung, wie Rentabilität und Risiko von Agroforstsystemen im Vergleich zum klassischen Ackerbau zu bewerten sind, wurden auf der Grundlage von Daten von zwei Versuchsstandorten jeweils die Risikoprofile für das Agroforstsystem und den Ackerbau mittels Monte-Carlo-Simulation errechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass für den Versuchsstandort Dornburg das Agroforstsystem einen höheren Erwartungswert hinsichtlich der Leistungs-Kosten-Differenz bei gleichzeitig niedrigerer Standardabweichung aufweist als die Ackerreferenzfläche. Für den zweiten Versuchsstandort Forst zeigen die Ergebnisse, dass der Erwartungswert der Leistungs-Kosten-Differenz für das Agroforstsystem ebenfalls höher ist und auch die Standardabweichung höher als bei der Ackerreferenzfläche ist. In beiden Fällen ist die Rentabilität des Agroforstsystems somit besser zu bewerten als die des klassischen Ackerbaus, wobei in Dornburg das Risiko gleichzeitig geringer ist, während in Forst mit der höheren zu erwartenden Rentabilität auch das höhere Risiko einhergeht. Die Ergebnisse haben vielfältige Implikationen für die Ausgestaltung der Agrarpolitik und bieten vielfältige Ansatzpunkte für die weitere Forschung.