Agrarpolitische Interessen Frankreichs und Deutschlands – Gemeinsamkeiten und Divergenzen
unter sich ändernden Rahmenbedingungen

Heinz Ahrens, Christian Lippert

Published: 01.05.2001  〉 Heft 3 (von 8) 2001  〉 Resort: Article 
Submitted: N. A.   〉 Feedback to authors after first review: N. A.   〉 Accepted: N. A.

ABSTRACT

In diesem Beitrag wird untersucht, welche agrarpolitischen Positionen Frankreich und Deutschland seit Gründung der EWG vertreten, wie sich diese Positionen im Zeitablauf verändert haben und welche Ursachen hierfür maßgeblich waren. Die "gemeinsame Geschäftsgrundlage" des EWG-Vertrages, wonach bei den klassischen Agrarprodukten der gemeinsame Markt von Frankreich "erobert" werden sollte, ließ sich nicht realisieren, da bei diesen Produkten keine Zollunion, sondern eine "Preisstützungsunion" entstand. Die resultierende Umlenkung französischer innergemeinschaftlicher Agrarexporte auf den Weltmarkt und die damit einhergehende Transformation positiver französischer Einkommenstransfers über den innergemeinschaftlichen Handel in solche über den EWG-Haushalt kann als "Modifikation der gemeinsamen Geschäftsgrundlage" interpretiert werden. Auch diese neue Geschäftsgrundlage war jedoch nur von kurzem Bestand, da die ihr zugrunde liegende Politik der Preisstützung mit unbegrenzter staatlicher Ankaufsgarantie wachsende Budgetkosten und die Verschärfung internationaler Handelskonflikte verursachen musste. Die Tatsache, dass in der agrarpolitischen Willensbildung Frankreich für Preissenkungen plädierte, die Bundesrepublik dagegen für Mengenbegrenzungen eintrat, wird durch ein einfaches partialanalytisches Modell erklärt. In dem Beitrag werden darüber hinaus auch weitere Divergenzen zwischen den agrarpolitischen Positionen der beiden Länder analysiert. Dabei wird auch (a) den Modifikationen der deutschen agrarpolitischen Positionen nach der Wiedervereinigung und (b) den neuen Akzenten in der französischen Agrarpolitik nach dem Regierungswechsel von 1997 Rechnung getragen.

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Prof. Dr. Heinz Ahrens, Professur für Agrarpolitik und Agrarumweltpolitik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, D-06099 Halle (Saale) und
Dr. Christian Lippert, Lehrstuhl für Wirtschaftslehre des Landbaues der Technischen Universität München, D-85350 Freising-Weihenstephan
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