Im Beitrag wird der konzeptionelle Rahmen und der polit-ökonomische Hintergrund für die Bereitstellung von Feldrainen in einem Biotopverbund (BVS) untersucht. Es wird gezeigt, wie über die Abbildung des Zusammenhangs von Landwirt-, Anwohner- und Managerinteressen ein öffentliches Gut "Kulturlandschaft" erstellt werden kann und wie das zugrunde liegende ökonomische Problem als ein formales, polit-ökonomisches Modell zu lösen ist. Damit wird ein Instrument zur wissenschaftlichen Nachvollziehbarkeit von Verhandlungen mit dem Ziel, Biotope zu schaffen und die Artenvielfalt in der Kulturlandschaft zu erhöhen, eingeführt.
Mehr Artenvielfalt bedeutet einen höheren Nutzen für Landwirte und Anwohner. Sie wird lokal erzeugt, und ein öffentlicher Manager wird formal beauftragt. Die formale Darstellung enthält Elemente wie eine Raumstruktur, eine Natur-Produktionsfunktion, diverse Interessenfunktionen, die Verhandlung selber und die Ableitung eines Optimierungskalküls. Es zeigt sich, dass die "Tragödie des Allgemeinen" ein Spezialfall des polit-ökonomischen Modells ist; eben solches gilt für den Ansatz des "wohlwollenden Diktators". Das soziale Optimum wiederum ist von messbaren politischen Gewichten der Akteure in der kooperativen Lösung abhängig.