Begünstigt durch die rasante Entwicklung der Rechenkapazitäten konnte sich vor allem im letzten Jahrzehnt eine neue Modellkonzeption entwickeln und ausbreiten, die auch als agentenbasierte Modellierung bezeichnet wird. Sie basiert darauf, dass soziale Systeme explizit als Zusammenspiel einer Vielzahl von individuell handelnden Akteuren (Agenten) aufgefasst und als solche auch modelliert werden. Derartige Modelle eröffnen durch ihre Flexibilität bei der Abbildung der Agenten und ihrer Interaktionen sowie der daraus resultierenden dynamischen und räumlichen Entwicklungen vielfältige Perspektiven für zukünftige Forschungen. In diesem Beitrag wird neben der Darstellung der Modellierungsidee und beispielhaften Anwendungen für derartige Modelle im Bereich der landwirtschaftlichen Sektor- und Politikanalyse illustriert, welche Perspektiven und Herausforderungen damit verbunden sind.